Tonaufnahmen von Gesprächen originalgetreu zu verschriftlichen, das hört sich zunächst nach mühsamer Fleissarbeit an. Doch nach endlosem Vor- und Zurückspulen und zuweilen akribischer Dechiffrierarbeit sind einem die Menschen am Ende ans Herz gewachsen – mit ihren ganz persönlichen Lebensgeschichten.
Ganz gleich, ob Menschen über ihre Rollenteilung im Familienalltag sprechen oder ob sie von ihren Tätigkeiten im Alter erzählen, die persönlichen Geschichten, Anekdoten und Erfahrungen lassen nicht kalt. Das gilt auch dann, wenn die Gespräche als Grundlage für eine sozialwissenschaftliche Untersuchung dienen. In diesem Fall kommt der sorgfältigen Aufzeichnung und Verarbeitung eine doppelte Bedeutung zu. Einerseits müssen die Befragung und Transkription wissenschaftlichen Anforderungen standhalten. Andererseits sollen sie eine solide Basis für die nachfolgende redaktionelle Bearbeitung bieten, damit am Schluss druckfertige Porträts entstehen, die gut zu lesen sind und einen authentischen Eindruck der Menschen vermitteln.
Metamorphose der Erzähler
Beiden Ansprüche gerecht zu werden, erscheint zuweilen als Quadratur des Kreises. Kommt hinzu, dass die in Schweizer Mundart geführten Gespräche typische Zeichen des mündlichen Dialogs aufweisen: häufige Wiederholungen und unfertige Satzfragmente, unklare Gedankengänge, die sich erst im Verlauf des Sprechens formen (ganz im Sinne von Heinrich von Kleists «Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden»), undeutliche Aussprache und sprachliche Eigenarten der Erzähler etc. Die Suche nach der bestmöglichen Abschrift kann demnach mühselig sein, sie bringt jedoch einen grossen Gewinn mit sich: Durch das wiederholte Abhören wandelt sich die Tonaufnahme von einer blossen Stimme im Ohr langsam zu einem Erzähler aus Fleisch und Blut, bis es am Ende ist, als hätte man den Menschen persönlich kennengelernt.
Egalitäre Rollenteilung. Erfahrungen und Entwicklungen im Zeitverlauf (von Margret Bürgisser)
Folgestudie einer 1994 durchgeführten Untersuchung zum egalitären Rollenmodell, in dem sich Mann und Frau die Verantwortung für Erwerbs- und Hausarbeit sowie für die Kinderbetreuung teilen. Zehn Jahre nach der ersten Befragung geben die 28 Elternpaare Auskunft, wie sich ihre Rollenteilung in der Zwischenzeit bewährt, respektive verändert hat. (Studie im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP52)
Noch voll dabei. Wie Menschen im Alter aktiv bleiben (von Margret Bürgisser)
In einem ersten Teil porträtiert das Buch 18 Senioren und Seniorinnen, von Dimitri dem Clown und Schauspieler über Clara Capaul, Mitbegründerin des Bündner Bildarchivs Fundaziun Capauliana, bis zur stadtbekannten Zürcher Blumenhändlerin Maria Binder. Ebenso interessant sind dabei die weniger prominenten Namen. Denn im gleichen Zug, wie die Porträts über die verschiedenen Aktivitäten und Engamentents nach der Pensionierung berichten, erzählen sie auch ganz individuelle Lebensgeschichten in ihrer Zeit.
> Hinweis: Im November 2017 hat Margret Bürgisser, Inhaberin von ISAB, den dritten Teil ihrer Forschung zur partnerschaftlichen Rollenteilung herausgegeben. Grundlage des Buches sind die neusten Gespräche mit jenen Elternpaaren, welche die Sozialforscherin bereits 1994 und 2004 zu ihrem egalitären Rollenmodell befragt hat. Dadurch gelingt dem Buch nicht nur eine momentane Bestandesaufnahme, sondern es gibt Einblick in den Paar- und Familienalltag über die letzten zwanzig Jahre hinweg.
(Margret Bürgisser: Partnerschaftliche Rollenteilung – ein Erfolgsmodell, hep verlag, Bern, 2017)
Tonaufnahmen von Gesprächen originalgetreu zu verschriftlichen, das hört sich zunächst nach mühsamer Fleissarbeit an. Doch nach endlosem Vor- und Zurückspulen und zuweilen akribischer Dechiffrierarbeit sind einem die Menschen am Ende ans Herz gewachsen – mit ihren ganz persönlichen Lebensgeschichten.
Interviewtranskriptionen für sozialwissenschaftliche Buchpublikationen
Kunde: ISAB, Institut für Sozialforschung, Analyse und Beratung Mein Beitrag: Transkription
Ganz gleich, ob Menschen über ihre Rollenteilung im Familienalltag sprechen oder ob sie von ihren Tätigkeiten im Alter erzählen, die persönlichen Geschichten, Anekdoten und Erfahrungen lassen nicht kalt. Das gilt auch dann, wenn die Gespräche als Grundlage für eine sozialwissenschaftliche Untersuchung dienen. In diesem Fall kommt der sorgfältigen Aufzeichnung und Verarbeitung eine doppelte Bedeutung zu. Einerseits müssen die Befragung und Transkription wissenschaftlichen Anforderungen standhalten. Andererseits sollen sie eine solide Basis für die nachfolgende redaktionelle Bearbeitung bieten, damit am Schluss druckfertige Porträts entstehen, die gut zu lesen sind und einen authentischen Eindruck der Menschen vermitteln.
Metamorphose der Erzähler
Beiden Ansprüche gerecht zu werden, erscheint zuweilen als Quadratur des Kreises. Kommt hinzu, dass die in Schweizer Mundart geführten Gespräche typische Zeichen des mündlichen Dialogs aufweisen: häufige Wiederholungen und unfertige Satzfragmente, unklare Gedankengänge, die sich erst im Verlauf des Sprechens formen (ganz im Sinne von Heinrich von Kleists «Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden»), undeutliche Aussprache und sprachliche Eigenarten der Erzähler etc. Die Suche nach der bestmöglichen Abschrift kann demnach mühselig sein, sie bringt jedoch einen grossen Gewinn mit sich: Durch das wiederholte Abhören wandelt sich die Tonaufnahme von einer blossen Stimme im Ohr langsam zu einem Erzähler aus Fleisch und Blut, bis es am Ende ist, als hätte man den Menschen persönlich kennengelernt.
Egalitäre Rollenteilung. Erfahrungen und Entwicklungen im Zeitverlauf (von Margret Bürgisser)
Folgestudie einer 1994 durchgeführten Untersuchung zum egalitären Rollenmodell, in dem sich Mann und Frau die Verantwortung für Erwerbs- und Hausarbeit sowie für die Kinderbetreuung teilen. Zehn Jahre nach der ersten Befragung geben die 28 Elternpaare Auskunft, wie sich ihre Rollenteilung in der Zwischenzeit bewährt, respektive verändert hat. (Studie im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP52)
Noch voll dabei. Wie Menschen im Alter aktiv bleiben (von Margret Bürgisser)
In einem ersten Teil porträtiert das Buch 18 Senioren und Seniorinnen, von Dimitri dem Clown und Schauspieler über Clara Capaul, Mitbegründerin des Bündner Bildarchivs Fundaziun Capauliana, bis zur stadtbekannten Zürcher Blumenhändlerin Maria Binder. Ebenso interessant sind dabei die weniger prominenten Namen. Denn im gleichen Zug, wie die Porträts über die verschiedenen Aktivitäten und Engamentents nach der Pensionierung berichten, erzählen sie auch ganz individuelle Lebensgeschichten in ihrer Zeit.
> Hinweis: Im November 2017 hat Margret Bürgisser, Inhaberin von ISAB, den dritten Teil ihrer Forschung zur partnerschaftlichen Rollenteilung herausgegeben. Grundlage des Buches sind die neusten Gespräche mit jenen Elternpaaren, welche die Sozialforscherin bereits 1994 und 2004 zu ihrem egalitären Rollenmodell befragt hat. Dadurch gelingt dem Buch nicht nur eine momentane Bestandesaufnahme, sondern es gibt Einblick in den Paar- und Familienalltag über die letzten zwanzig Jahre hinweg.
(Margret Bürgisser: Partnerschaftliche Rollenteilung – ein Erfolgsmodell, hep verlag, Bern, 2017)